Wie kommt das Neue in die katholische Kirche? Alte Fragen und neue Entwicklungen

Dr. Aurica Nutt (Münster) Die Balance zwischen dem Festhalten an der Tradition und der Öffnung für Neues stellt seit vielen Jahrhunderten eine Herausforderung für die römisch-katholische Kirche dar. Heute jedoch verlangen immer mehr KatholikInnen grundlegende Reformen in der Kirche; viele haben ihr bereits enttäuscht den Rücken ge- kehrt. Durch den Missbrauchsskandal im Jahr 2010 wurde…

Der blaue Ozean der guten Dinge – Zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Relevanz von Innovationen

Prof. Dr. Stefan Heinemann (Essen) Moderne Strategieansätze gehen heute davon aus, Wettbewerb nicht mehr auszutragen, sondern ihn durch Innovationen letztlich zu vermeiden. Also im „blue Ocean“ zu fischen anstatt in einem blutigen, roten Ozean der Rivalität Kosten zu verursachen. Gleichzeitig geht es heute nicht mehr nur um Profitorientierung, sondern auch der geweitete Blick auf die…

Wandervögel, Halbstarke, Punks, Skins, Techno und Hip- Hop. Grenzüberschreitung und die Kreation des Neuen

Prof. Dr. Wilfried Breyvogel Das 20. Jahrhundert ist wie keines durch Jugendkulturen in seiner Ästhetik geprägt. Die  Wandervögel, 1901 gegründet, bezogen sich in ihrer Ästhetik auf den Jugendstil. Die Halbstarken und Rock ́n ́Roller prägten die Jugendmode der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Punks und Skins beherrschten die Jugendästhetik der Siebziger- und Achtzigerjahre. Techno-Style, Rave- und Clubszene…

Abschied von den Musenküssen – sind wissenschaftliche Innovationen planbar?

Dr. Thorsten Wilhelmy Weltweit und auch in Deutschland sind Forschung und Wissenschaft zu “Betrieben” geworden. Der im stillen Kämmerlein in Einsamkeit und Freiheit forschende Privatgelehrte ist heute eine seltene und wenn, dann eher traurige Existenz. Wissenschaft wird mit öffentlichen und privaten Geldern vorangetrieben: an Hochschulen, in Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Das setzt Entscheidungen voraus, wofür das…

Wie kam das Internet in die Welt?

PD Dr. Martin Warnke In den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts beauftragte das US-amerikanische Militär ein privates Forschungsinstitut, nach Kommunikationsmitteln zu forschen, die auch im Falle eines Atomkriegs noch hinreichend gut funktionieren würden, um Befehle der Heeresleitung an die Truppenteile auch dann noch richten zu können, wenn fast alles zerstört wäre. Heraus kam der Vorläufer…

Zur Popularisierung von Wissenschaft gestern und heute

Dr. Stefanie Samida Die Wissenschaft ist Teil unserer Gesellschaft. In der öffentlichen Meinung schwankt ihr Bild zum einen zwischen Akzeptanz und Ablehnung und zum anderen zwischen Attraktion und Langeweile. Je nach Disziplin wird von ihr – meist ökonomisch verwertbare – Nützlichkeit gefordert, Optimierung der Lebensverhältnisse erhofft, Hilfe und Orientierung in einer immer schwieriger zu verstehenden…

„1989“ – eine Revolution ohne Revolutionäre?

Prof. Dr. Martin Sabrow Im ersten Teil meines Vortrags „„1989“ – eine Revolution ohne Revolutionäre? “ steht die Frage nach der Rolle der Gewalt in ihr. Der Vortrag beleuchtet das „Wunder im Wunder“, das für die Gewaltlosigkeit des Umbruchs in der DDR verantwortlich war. Seine zentrale Frage lautet: Wie lässt sich erklären, dass die militärisch…

Klimawandel, ökologischer Fußabdruck, Unternehmensverantwortung? – Perspektiven aus den Nachhaltigkeitswissenschaften

Nora Meyer Woher kommen eigentlich meine Lieblings-Jeans und wer hat sie genäht? Wer baut mein Smartphone zusammen und wie kommt es in den Laden bzw. zu mir nach Hause? Welche ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen hat unser Konsumverhalten und welche Verantwortung haben Unternehmen dabei? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich unter dem Sammelbegriff „Nachhaltigkeitswissenschaften“…

Teilnehmen und Teilhaben. Die Entstehung des Politischen im antiken Griechenland

Prof. Dr. Peter Funke Wenn nach politischen Errungenschaften gefragt wird, die als Erbe des antiken Griechenland noch bis in unsere Gegenwart hinein ihre Wirkung entfalten, dann wird meistens auf die athenische Demokratie verwiesen. Und in der Tat beruht unser heutiges Demokratieverständnis ganz wesentlich auf antiken Wurzeln, obgleich doch auch sehr gravierende Unterschiede zwischen antiker und…

Mimetische Revolutionen – Frankreich im 19. Jahrhundert

PD Dr. Klaus Deinet Revolutionen sind eruptive Einbrüche des Neuen. Marx nannte sie „die Lokomotiven der Geschichte“. Aber woher wissen die Revolutionäre, wohin die Reise gehen soll? Sie richten sich nach ihren Vorgängern. Diese können Gestalten der Geschichte sein, sie können den Revolutionären aber auch nur um eine Generation vorausgehen. Im Frankreich des 19. Jahrhunderts…