PD Dr. Klaus Deinet

Revolutionen sind eruptive Einbrüche des Neuen. Marx nannte sie „die Lokomotiven der Geschichte“. Aber woher wissen die Revolutionäre, wohin die Reise gehen soll?

Sie richten sich nach ihren Vorgängern. Diese können Gestalten der Geschichte sein, sie können den Revolutionären aber auch nur um eine Generation vorausgehen.

Im Frankreich des 19. Jahrhunderts beherrschten die Vorbilder die Nachahmer. Die Akteure der Revolutionen des 19. Jahrhunderts (1830, 1848, 1871/71) blickten fasziniert auf ihre Vorgänger von 1789 und 1793. Sie wollten deren Werk wiederholen und zu Ende führen.

Was dabei herauskam, war selten mehr als ein schaler Abguss des Alten, aber das Neue brach sich dennoch Bahn – auch gegen die erklärte Absicht der revolutionären Mimetiker.