Geisteswissenschaftliches Aufgabenfeld

Prof. Dr. Moritz Baßler

 

 

Westfälische Wilhelms-Universität

Germanistisches Institut

“Mit meinem blauen Anemonenschwert”.

Warum man viele modern Texte nicht verstehen kann

Muss man literarische Texte eigentlich verstehen, um sie gut zu finden? Die emphatische Moderne (in Deutschland: der Expressionismus, AutorInnen wie Gottfried Benn, Georg Trakl, Henriette Hardenberg, Paul Adler) sagt: ‘Nein! Gerade die Unverständlichkeit zeichnet einen guten Text aus!’ Sie versteht sich dabei gut mit der abstrakten Kunst der 1910er Jahre. Aber wo ist da die Logik? Und was macht einen Erzähltext eigentlich verständlich bzw. unverständlich? Wenn ich ihn nicht verstehen kann, was soll ich dann überhaupt damit? Und was hat das alles mit Franz Kafka zu tun?

Prof. Dr. Matthias Bauer

Eberhard Karls Universität Tübingen

Englisches Seminar

Darwin, Religion, and 19th-Century English Literature

In diesem Vortrag geht es um das Verhältnis von Naturwissenschaft, Religion und Literatur im England des 19. Jahrhunderts. Anhand von Textbeispielen soll vor allem untersucht werden, wie etablierte Gewissheiten über den Menschen, die Natur und Zivilisation in Frage gestellt werden und wie Religion und Literatur darauf reagieren.

Die Vorlesung findet in englischer Sprache statt; es gibt Gelegenheit für Fragen und Kommentare.

Benjamin Könning

Bergische Universität Wuppertal

Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften |Germanistik

Perspektiven der linguistischen Jugendsprache(n)forschung

Jugendkulturen und die sprachlichen Ausdrucksformen Jugendlicher sind immer wieder Anlass für Klagen über einen drohenden Verfall der deutschen Sprache. Andererseits werden (ehemals) jugendtypische Ausdrucksweisen auch von älteren Sprechern und Schreibern verwendet und dienen positiven Selbstzuschreibungen; auch sogenannte Jugendwörter erhalten seit einiger Zeit alljährlich mediale Aufmerksamkeit. Vor diesem Hintergrund werden im Vortrag aktuelle Entwicklungen anhand von Ergebnissen sprachwissenschaftlicher Forschung diskutiert. Schwerpunkte bilden u.a. (Un)Höflichkeit und Aggression bei Jugendlichen, Einflüsse „neuer“ und „alter“ Medien sowie von Migrantensprachen.

PD Dr. Steffen Pappert

Foto: ©Robert Wróblewski

Universität Duisburg-Essen

Institut für Germanistik

Fakultät für Geisteswissenschaften

Sprachrevolten 1968 und 1989

Thema des Vortrags sind zwei historische Einschnitte in der jüngeren deutschen Vergangenheit, in denen „Gruppen“ von außen (APO) bzw. unten (Wir sind das Volk!) die bis dahin geltenden Herrschaftsformen ganz oder teilweise in Frage stellten. In meinem Vortrag werde ich mich mit den „Revolutionen“ 1968 in der BRD und 1989 in der DDR auseinandersetzen. Im Zentrum stehen die für die jeweilige Bewegung typischen Ausprägungen multimodaler Protestpraktiken, die es in einem ersten Schritt herauszuarbeiten gilt. Daraufhin werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Praktiken der „1968er“ und „1989er“ herausgestellt. Es geht mir vor allem darum zu zeigen, inwieweit gesellschaftlich-politische Bedingungen die Möglichkeiten des Protestes determinieren oder aber umgekehrt die kommunikativen Protestpraktiken die jeweils gültigen Herrschaftsregeln überlagern. Herauszustellen wären sowohl Abgrenzungen als auch Parallelitäten, Beziehungen und Verflechtungen.

Prof. Dr. Norbert Schläbitz

Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Institut für Musikpädagogik

Beethoven, HipHop und die musikalische Bildung heute: Orientierung an der Des-Orientierung. Evolution oder Revolution?

Angesichts der heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse werden diese – freundlich gesprochen – als höchst unübersichtlich beschrieben. In der Summe würde Vielfalt (Diversität), changierend zwischen dem Trivialen und dem Geistreichen, Des-Orientierung betreiben. In einem ersten Reflex wird im Kontext von Bildungsfragen empfohlen, auf einen eng umrissenen Kanon zurückzugreifen, der Heranwachsenden Orientierung böte. Der Vortrag wird dies aus dem Horizont der Musikpädagogik kritisch hinterfragen und auf die Orientierungsfunktion musikalischer Vielfalt verweisen sowie jedweden Kanon als Medium der Des-Orientierung entlarven. Der Vortrag spannt einen Bogen von Beethoven zu Paul McCartney, über Kanye West hin zu Formen Künstlicher Intelligenz im Bereich der Musik.

 

Gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld

Prof. Dr. Ralph Bergold

 

Katholisch-Soziales Institut,
Tagungszentrum des Erzbistums Köln
Zufall oder Ziel?

Evolution als Revolution gegen Gott!

Die Erkenntnisse der Evolutionsbiologie geben mit dem Wechselspiel von Zufall und Notwendigkeit Auskunft über die Entstehung und Entwicklung des Lebens bis hin zum Menschen. Der Einbezug von einem Plan, einem Ziel oder gar Gott wird als irrational abgelehnt. Dagegen werfen Kreationisten und Anhänger der sog. “Intelligent Design”-Bewegung der Evolutionsbiologie Grenzüberschreitungen vor. Wie ist das Verhältnis von Evolutionstheorie und Schöpfungsglaube zu bestimmen? Wo und wie kommt Gott in der Evolution des Lebens und des Menschen vor? Welche Rolle spielen heute religiöse Aussagen über Schöpfung, Schöpfungsplan, Menschwerdung Gottes, Schöpfungsziel in einem evolutiven Weltbild?

Dr. Thomas Freiberger

VHS Kamen-Bönen Cold War Science – Wie Militärtechnologien den Weg in den Alltag fanden

 

Nur wenigen Menschen ist bewusst, dass so manche technische Errungenschaft, die unseren Alltag begleitet, ihren Ursprung in militärischer Forschung hat. Besonders die Systemkonkurrenz im Kalten Krieg (1946-1991) hat die beiden Supermächte, die USA und die UdSSR, zu Höchstleistungen im Bereich der militärischen Forschungen angestachelt. Vor allen Dingen in den USA hat der Ost-West-Konflikt zur Herausbildung eines starken militärisch-industriellen Komplexes geführt, dessen enge Verzahnung von Verteidigungspolitik, Industrie und Forschung bis heute spürbar ist. Der Vortrag wird ausgewählte Beispiele vorstellen, an denen deutlich wird, wie stark die militärische Forschung spätere Nutzanwendungen für den Alltag geprägt hat.

Dr. Andreas Frings

Foto: ©A. Linsenmann

Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Historisches Seminar

Umbruch 1917 – ein Wendejahr hin zum globalen Krieg? Die Welt zwischen Russischer Revolution und dem Kriegseintritt der USA

Der Erste Weltkrieg des gymnasialen Geschichtsunterrichts ist in der Regel kein „Welt“krieg, sondern ein deutsch-französischer Krieg. Erst mit dem Jahr 1917 wird die globale Perspektive über die Russische Revolution und den Kriegseintritt der USA eingeführt. Das ist vor allem eine Perspektive aus der Rückschau, aus der bipolaren Weltordnung des Kalten Krieges. Der Vortrag wird der Bedeutung des Jahres 1917 nachgehen und die epochale Wende diskutieren, die der Erste Weltkrieg darstellt – auch und gerade aus einer deutschen Perspektive, die heute vergessen ist.

Prof. Dr. Heinrich Greving

Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen KatHO (R)Evolution durch Inklusion? – Heilpädagogische Betrachtungen zu einem Gesellschaftsprojekt

In diesem Vortrag werden, auf der Grundlage der Handlungswissenschaft der Heilpädagogik, zuerst die gesellschaftlichen und pädagogischen Grundlagen der Inklusion erörtert. Im Anschluss hieran wird diskutiert, ob und wie eine inklusive Vorgehensweise dazu beitragen kann die gleichberechtigte Teilhabe aller Gesellschaftsmitglieder voranzubringen. Die Auseinandersetzung mit Fremdheit wird hierbei aus politischer, soziologischer und erziehungswissenschaftlicher Perspektive erläutert. Zudem werden in diesem Diskurs Aspekte der biologisch-neuronalen Verfasstheit der Menschen berücksichtigt.

Prof. Dr. Thomas Großbölting

Westfälische Wilhelms-Universität Münster

FB 8 Geschichte/Philosophie – Historisches Seminar

1968 global – national – lokal: Die Studentenunruhen und ihre gesellschaftlichen Wirkungen

Mit “1968” verbinden sich die unterschiedlichsten Assoziationen: War dieses Jahr der Anbruch der Fundamentaldemokratisierung, in der die Bundesrepublik erst richtig im Westen ankam? Oder verloren sich hier Sitte und Anstand, wie es kulturkonservative Kreise eher werten würden? Der Vortrag mit anschließendem Gespräch versucht die damit angelegte Konfrontation zu überwinden, indem er den Ursachen und Wirkungen von “1968” auf verschiedenen Ebenen nachgeht: weltweit – in Deutschland – in der Region.

Prof. Dr. Hendrik Hakenes

Foto: Barbara Frommann
University of Bonn

Finance Group

Bitcoin, Immobilien, Tulpen – eine ökonomische Sicht auf geplatzte Preisblasen

Immer wieder beobachtet man, dass Marktpreise vom fundamentalen Wert eines Gegenstandes abweichen. Oder zumindest im Nachhinein glaubt man das zu beobachten. Während die Blase noch im Gange ist, ist es oft nicht so leicht zu erkennen, wie groß die Differenz zwischen Fundamentalwert und Marktpreis ist. Denn einen überteuerten Gegenstand würde doch niemand kaufen. Oder doch? Aber warum? Eines steht fest: platzt eine Blase, gleicht das in diesem Markt einer Revolution. Wir schauen uns im Vortrag verschiedene Sichtweisen auf die Entstehung von Blasen an, anhand derer man die Evolution der ökonomischen Denkweise nachvollziehen kann.

Prof. Dr. Manuel Rupprecht

Foto: ©Wilfried Gerharz

Fachhochschule Münster

Fachbereich Wirtschaft

Handelskriege, BREXIT, Nationalismus – (R)Evolution in der Weltwirtschaft?

Handelskriege, BREXIT, Nationalismus – die Weltwirtschaft durchlebt turbulente Zeiten. Was als überwunden galt, kehrt mit Macht zurück: Zölle werden (wieder) eingeführt, Grenzen geschlossen, enge wirtschaftliche Bande durchtrennt. Das Ziel: Mehr Selbstbestimmung und ein höherer Wohlstand für die eigene Bevölkerung. Doch kann das gelingen? Was erklärt diesen Sinneswandel in vielen Teilen der Welt, und wozu führt diese (R)Evolution in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen?

Prof. Dr. Olaf Sanders

Helmut-Schmidt-Universität | Universität der Bundeswehr Hamburg

Professur für Erziehungswissenschaft, insbesondere Bildungs- und Erziehungstheorie sowie philosophische Grundlagen

Bildung zwischen Evolution und Revolution. Oder: Wie wir Neues schaffen und auf große Herausforderungen regieren.

Bildung lässt sich als Veränderung von Welt-Selbstverhältnissen begreifen. Durch Bildungsprozesse reagieren Menschen auf Probleme, die sonst nicht bearbeitbar wären. Damit die Problemlösung wirklich Bildung genannt zu werden verdient, muss die Problembearbeitung dazu führen, dass die Einrichtung der menschlichen und nicht-menschlichen Dinge für alle besser wird. Derzeit zeichnen sich deutlich epochen­typische Schlüsselprobleme ab wie Anthropozän, Posthumanismus, Big Data oder Globalisierung, auf die die Menschheit nur sehr unbeholfen zu reagieren scheint. Lässt sich das ändern? Und wie?

Alexander Schmidt

WWU Münster

Zentrum für Islamische Theologie

Muslimsein und Moderne, geht das?

Muslime und ihre Religion stehen im Fokus öffentlichen Interesses. Einerseits einer diffusen Angst vor einer angeblichen Islamisierung und existierendem Terrorismus. Anderseits Kritik an konservativen Verbänden, oder der Rolle der Frau etc. Über allem steht die Annahme, die Muslime hätten ein Problem mit der Moderne und ihnen mangle es an einer Aufklärung. Doch was stimmt an dieser Kritik und was nicht? Können Muslime einen Islam in Deutschland leben der im Einklang steht mit der pluralen demokratischen Gesellschaft? Dieser Frage soll theologisch nachgegangen werden mit Bezug zu Lebensrealität der hiesigen Muslime.

Dieter van Acken

Markus Hartmann

Nils Bertels

Niko Schaten

 

Tobit.Software, Ahaus Liebe die Revolution

Die Digitalisierung verändert alles. Mit zunehmender Geschwindigkeit. Wirtschaft und Gesellschaft stehen vor einem massiven Wandel. Der Vortrag beschreibt die Auswirkungen dieser Veränderungen, öffnet die Augen und wirft einen Blick in die Zukunft. Was bedeutet heute Macht? Wie sicher leben wir wirklich? Wie hat sich die Arbeit verändert? Was bedeutet Besitz? Arbeiten Mensch und Maschine bald Hand in Hand? Was ist das Geld der Zukunft? Das sind nur ein paar Fragen, zu denen der Vortrag Antworten liefert.

 

Mathematisch-naturwissenschaftliches Aufgabenfeld

 

Prof. Dr.-Ing. Manfred Große Gehling

FH Münster – University of Applied Sciences

FB Maschinenbau – Dept. of Mechanical Engineering, Steinfurt

Landmaschinen und Feldroboter –

(R)Evolution in der Landtechnik

 

Nach einer kurzen Darstellung der FH Münster und des Fachbereiches Maschinenbau wird der (technische) Fortschritt in der Landtechnik beschrieben. Ein Rückblick auf frühere Bewirtschaftungsverfahren und ein Vergleich mit den heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zeigt die rasante Entwicklung, insbesondere in den letzten Jahren, und den technischen Fortschritt in der Landtechnik auf.

Neben der Darstellung moderner Landmaschinen wird auch ein Einblick in aktuelle Forschungsprojekte zu Feldrobotern gegeben.

Dr. Philipp Hartmann

RWTH Aachen University

Institut für Flugsystemdynamik

Revolution im Cockpit – Die Automatisierung des Fliegens

Die Komplexität der Aufgaben eines Piloten im Cockpit steigt aufgrund des wachsenden Luftverkehrsaufkommens stetig an. Ungeachtet dessen hat sich in den letzten Jahrzehnten die typische Cockpitbesatzung eines Verkehrsflugzeuges von vier auf zwei Personen reduziert. Ermöglicht wurde diese Entwicklung durch technische Systeme zur Unterstützung des Piloten, z. B. bei der Navigation oder bei einfachen Steuerungsaufgaben. Unbemannte Flugsysteme (Drohnen) stellen den bisherigen Höhepunkt dieser Entwicklung dar. Der Vortrag fasst die Meilensteine der Flugautomatisierung zusammen und zeigt am Beispiel aktueller Forschungsthemen die Herausforderungen einer weitergehenden Automatisierung auf.

Prof. Dr. Stefan Heusler

Westfälische Wilhelms-Universität

Institut für Didaktik der Physik

Die Quantenrevolution – Zufall oder Notwendigkeit der Physikgeschichte des 20. Jahrhunderts?

Der Übergang vom Informations- zum Quanteninformationszeitalter ist eine zentrale Thematik der Physikgeschichte des 21. Jahrhunderts, die ohne die Entwicklungen des 20. Jahrhunderts nicht denkbar gewesen wäre. Hätte sich die Physik auch anders entwickeln können? Ist es Zufall, dass Relativitätstheorie und Quantentheorie vor gut 100 Jahren die Physik revolutionierten?

https://www.spektrum.de/video/partner/quantenspiegelungen/1478989

Prof. Dr. Marc-Thorsten Hütt

Jacobs University Bremen

Computational Systems Biology

Skalengesetze, Muster und Netzwerke: Wie Mathematik und Physik die Robustheit biologischer Systeme erklären.

An der Schnittstelle von Biologie, Mathematik und Physik hat sich in den letzten Jahrzehnten eine neue Disziplin – die Systembiologie – gebildet. Dort fragt man nach den Organisationsprinzipien biologischer Systeme. In dieser Vorlesung wird es um Beispiele solcher Organisationsprinzipien gehen.

Wir werden Netzwerke der Genregulation und des Stoffwechsels diskutieren, um zu verstehen, wie sich im Laufe der Evolution die Robustheit gegen Störungen und Fluktuationen in diesen Netzwerken aufgebaut hat. Ebenso werden wir über die Fähigkeit biologischer Systeme sprechen, komplexe Muster zu bilden und Größen, die für das Überleben des Organismus wichtig sind, und über Größen, die über viele Längenskalen hinweg (vom Bakterium bis zum Säugetier) unverändert bleiben und so auf universelle Prinzipien hinweisen können.

Die Vorlesung beschreibt die faszinierende Balance aus Zufall und Effizienz in biologischen Systemen und schildert einfache Modelle biologischer Komplexität.

Prof. Dr. Hans-Arno Jantzen

 

FH Münster, University of Applied Sciences

Labor für Strömungstechnik und Simulation

Strömungstechnik – aktuelle Forschungsarbeiten

Das im Studiengang Maschinenbau verankerte Fach “Strömungstechnik” kommt insbesondere im Anlagenbau an zahlreichen Stellen zum Einsatz. Parallel zu populären Gebieten wie z.B. der Automobil- oder Flugzeugaerodynamik existieren eine Fülle von Anwendungsfällen. Der Vortrag präsentiert aktuelle Beispiele aus den Gebieten der Ressourcenschonung und zeigt neueste Berechnungs- und Messverfahren auf.

Jos Lankamp

Werkgroep Muschelkalk Winterswijk (R)evolution in der Natur – am Beispiel der Fossilien aus der Steingrube Winterswijk

(R)evolutionen gibt es oft in der Natur. Wenn Tiere oder Pflanzen aussterben, ergeben sich Möglichkeiten zur Evolution neuer Arten. Die Fossilien aus der Winterswijker Steingrube, nicht weit von Ahaus, zeigen ein einmaliges Bild dieses Vorgangs. Durch das Perm-Trias-Massensterben vor 250 Millionen Jahren sind 95% der damaligen Tier- und Pflanzenarten ausgestorben. Doch die Evolution hat neue Wege zum Leben gefunden. Mit Bildern der Fossilien aus der Winterswijker Grube wird diese für die Erdgeschichte revolutionäre Epoche erläutert.

Prof. Dr. Rolf Lefering

Universität Witten/Herdecke

Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM)

Abteilung Statistik und Registerforschung

Am Rande des Lebens – Forschung in der Notfallmedizin

Ich arbeite seit 30 Jahren als Statistiker in der Medizin. Als Schwerpunkt hat sich im Laufe der Zeit die Notfallmedizin entwickelt, weil hier klassische Studien nur schwer durchführbar sind. Doch es gibt auch hier Methoden, wie man bestehende Meinungen hinterfragen und neue Erkenntnisse gewinnen kann. Dazu ist aber eine professionelle Datenerfassung und -auswertung erforderlich. Am Beispiel des deutschen Registers für Schwerverletzte (TraumaRegister DGU) wird dies plastisch aufgezeigt. Einleitend werden die Methoden klinischer Forschung an Beispielen erklärt, auch im Hinblick auf ihre “Evolution” (auch für Nicht-Statistiker verständlich).

Dr. Andreas Nabers

Ruhr-Universität Bochum | RUB

Abteilung Biophysik

(R)Evolution in der Alzheimer Diagnostik und Therapie

“Frau Müller, bitte zeichnen Sie eine Uhr die 10 nach 2 anzeigt” war bis vor 15 Jahren der Goldstandard in der Alzheimer-Diagnostik. Alzheimer ist eine Alters-assoziierte verheerende Erkrankung des Gehirns und geht mit Vergesslichkeit, Sprach- und Bewegungsstörungen einher. Patienten erliegen im Schnitt nach 6-8 Jahren den Folgen der Erkrankung. Bis heute ist Alzheimer nicht heilbar, nicht zuletzt weil die Erkrankung zu spät erkannt wird und erfolgsversprechende Medikamente nicht verfügbar sind. Doch besonders in den letzten 2-4 Jahren boomt der Markt an technologischen Innovationen zur Detektion von Alzheimer in symptomlosen Stadien. Auch die Therapie macht riesige Fortschritte.

Prof. Dr. Thomas Pietschmann

Institute for Experimental Virology

TWINCORE, Centre for Experimental and Clinical Infection Research, Hannover

Virologie gestern, heute und morgen

Viren sind Vehikel, die genetische Informationen transportieren und die Funktionen von Körperzellen umprogrammieren, um sich zu vermehren. Sie sind klein und haben meist eine einfache Struktur. Trotzdem bedrohen Erreger wie beispielsweise das Hepatitis C Virus die Gesundheit von Millionen Menschen. Durch die Verwendung neuer Technologien gewinnen wir immer tieferen Einblick in den “Kampf” zwischen Virus und Wirt. So werden neue Therapieansätze erkennbar und es entstehen Chancen für die Entwicklung von Impfstoffen. Wir lernen, wie unser Körper Viren abwehrt, wer besonders gut geschützt ist und wer aufgrund einer Immunschwäche eines besonderen Schutzes bedarf.

Dr. Andrea Stippel

SOMNIA Privatklinik Konraderhof

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Hürth

(R)Evolution -des Gehirns. Was geschieht eigentlich in der revolutionären Zeit der Pubertät?

Wir leiden und lieben mit anderen Menschen, haben Mitgefühl, aber woher kommt das? Gibt es Entwicklungsbedingungen unter denen Empathie nicht möglich ist? Cool? Kriminell? (Ohn)mächtig? Wie tickt das Hirn eines gefühlskalten Menschen? Was wissen wir über Entstehung und Umgang mit Gefühlen? Wie entwickelt die Wissenschaft Untersuchungsparadigmen für solch komplexe Fragen?

In diesem Seminar möchte ich mich zusammen mit euch und Ihnen mit einer Entwicklungszeit beschäftigen in der vieles im Umbruch ist und dabei versuchen, wissenschaftliche Erkenntnisse und emotionales Erleben zu verbinden und kleine Tipps für den Alltag zu entwickeln.

Univ.-Prof. Dr. Dirk L. Stippel

 

Universitätsklinikum Köln (AöR)

Leiter des Schwerpunkts Transplantationschirurgie

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie

Clinician Scientist – Klinische Forschung am Beispiel der Transplantationschirurgie

Die Tätigkeit als Chirurg an einer Universitätsklinik beinhaltet von Beginn an eine klinische Tätigkeit in der Patientenversorgung, Forschungsaktivität und Lehrtätigkeit. Im Vortrag werden die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Karriere aufgezeigt, inklusive der Förderprogramme und einzelner persönlicher Beispiele aber auch die Anforderungen dargestellt, die sich für die Lebensplanung ergeben. Die Transplantationsmedizin dient mit ihren Höhepunkten und weiterhin aktuellen Fragestellungen als inhaltlicher Leitfaden des Vortrags.

Die Vorlesung soll Fragen hervorrufen und ein entsprechender Diskussionsteil ist Teil der Veranstaltung.

Sascha Wagner

Fachhochschule Münster

Fachbereich Physikalische Technik

Laser ein universelles und multifunktionales Werkzeug für industrielle Anwendungen

Am Beispiel eines in der Fachhochschule Münster erfolgreich durchgeführten anwendungsorientierten ZIM Industrieprojektes soll das vielfältige Einsatzspektrum von Lasersystemen vorgestellt werden. In der konkreten Aufgabenstellung wurde ein neues Verfahren entwickelt, dass für spezielle Verpackungseinheiten genutzt werden soll und zwischenzeitlich patentiert wurde. Im Rahmen des Projektes ist hierfür ein komplettes funktionierendes Anlagensystem entwickelt und gebaut worden, das für laufende Untersuchungen eingesetzt wird.